Wirkung einer Niederdruckplasma-Behandlung auf die Keimfähigkeit von Steinbrandsporen (Tilletia caries)

Der Pilz Tilletia caries ist vor allem im ökologischen Landbau ein bedeutendes samenbürtiges Getreidepathogen. Zu dessen Wirten gehören Weizen und Dinkel (Triticum spp.). Die Teliosporen des Pilzes haften an der Samenoberfläche und infizieren die Pflanze bereits während der Keimung. Charakteristisch für das anschließende Schadbild sind die sogenannten Brandbutten, die anstelle der gesunden Samen ausgebildet werden. Diese enthalten eine schwarzbraune Sporenmasse.

Durchgeführte Versuche im Fachgebiet mit dem Ziel diese Sporen mittels einer Niederdruckplasma-Behandlung zu zerstören, zeigten überraschender Weise bei einigen Behandlungsvarianten eine signifikante Förderung der Keimfähigkeit der Teliosporen. Dies kann in verschiedenen Bereichen von Vorteil sein: 1. bei wissenschaftlichen Arbeiten (z. B. Infektionsversuchen), die auf die Keimung der Teliosporen angewiesen sind; 2. Bei Bekämpfungsstrategien, die nicht auf die robusten Teliosporen, sondern auf das weitaus empfindlichere Myzel abzielen.

Das Ziel dieser Bachelor/Master-Arbeit soll deshalb sein, Sporen nach unterschiedlichen Plasma-Behandlungen auf eine erhöhte Keimfähigkeit hin zu prüfen. Veränderbare Einstellungen der Plasma-Behandlung beinhalten neben der Leistung die Dauer der Behandlung, das Prozessgas und den Prozessdruck.

Die Keimfähigkeit von unbehandelten Teliosporen von Tilletia caries soll mit einer standardisierten Methode im Labor bestimmt werden. Mittels einer geeigneten Methode soll dann auf einem Objektträger eine definierte Anzahl an Sporen aufgetragen werden, um anschließend die Sporen mit Niederdruckplasma zu behandeln. Nach einer Behandlung soll dann erneut die Keimfähigkeit der Sporen untersucht werden. Mit den Ergebnissen soll eine klassische Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen der Leistung der Plasma-Behandlung und der Keimfähigkeit der Sporen beschrieben werden